Wie ich gerade wieder feststellen musste, ist einem Großteil der Katzenhalter der Unterschied zwischen einer Sterilisation und einer Kastration (bei Katzen und auch Hunden) nicht bekannt. Viele denken, dass weibliche Tiere sterilisiert und männliche Tiere kastriert werden. Der Unterschied liegt allerdings nicht im Geschlecht der Tiere, sondern in der Vorgehensweise.

STERILISATION

Bei Katern werden bei einer Sterilisation die Samenleiter und bei einer Kätzin die Eileiter durchtrennt um zu verhindern, dass Samen oder Eizellen transportiert werden können. Hoden, Eierstöcke und Gebärmutter bleiben dem Tier erhalten.

Dieses hat zur Folge, dass Kater sich weiterhin intakt fühlen und natürlich noch kampflustig und harnmarkierfreudig sind und Kätzinnen weiterhin rollig werden. Wenn es jedoch zur Kopulation mit dem anderen Geschlecht kommt, kommt beim Kater lediglich noch „heiße Luft“ und bei der Katze kommt der Samen des Katers nicht mehr in den Eierstöcken an.

Die Sterilisation ist vom Aufwand und dem Risiko in etwa genauso hoch wie bei der Kastration.

KASTRATION

Die Kastration bedeutet die operative Entfernung der Keimdrüsen. Bei der Kastration werden dem Kater die Hoden und der Kätzin die Eierstöcke entfernt (Ovariektomie). Manche Tierärzte entfernen hierbei auch gleich die Gebärmutter mit (Ovariohysterektomie). Über die Vor- und Nachteile der Gebärmutterentfernung streiten sich die Geister und ob das aus medizinischer Sicht sinnvoll ist, darüber möchte ich mir kein Urteil erlauben. Ich denke, dass muss man im Einzelfall überprüfen und ganz individuell entscheiden.

In der Regel werden sowohl Kätzinnen also auch Kater kastriert. Eine Sterilisation findet nur sehr selten und in der Regel nur auf Wunsch des Tierhalters statt. Sowohl für die Kastration als auch für die Sterilisation werden Katzen unter Narkose gesetzt und beides birgt die Risiken, die eine Operation für jedes Lebewesen mit sich bringt.

Katerkämpfe durch Verzicht auf Kastration

Verzichtet man bei Katern auf eine Kastration und entscheidet sich für eine Sterilisation, muss man sich bei Freigängern darüber bewusst sein, dass es – gerade bei kampfwilligen Katern – weiterhin zu Katerkämpfen kommt, weil es nicht nur um Territorien geht, sondern auch darum, wer die heißeste „Mieze“ begatten darf. Intakte Kater sind also weiterhin testosterongesteuert, denn sie wissen das mit der „heißen Luft“ ja nicht.

Sterilisierte Kätzinnen werden weiterhin rollig und die Testosteronkater stehen dann alle paar Wochen vor Ihrer Tür und rufen nach Ihrer Katze, während sie sich auf Ihrem Flurfußboden rollt und wie ein von der Tarantel gestochenes Baby schreit – Tag und Nacht. Viele Katzenhalter bringt das zur Verzweiflung. .

Jeder muss für sich und sein Tier ganz individuell entscheiden, was das Richtige ist. Manche halten die Kastration für einen zu großen Eingriff in das natürliche Leben einer Katze. Jedoch sollte man nicht gänzlich auf die „Katzenverhütung“ verzichten, wenn man Freigänger hat.

Streunerkatzen – Kastrationspflicht

Geschätzte zwei Millionen Streunerkatzen ohne Zuhause gibt es in Deutschland. Sie führen mitunter ein erbarmungswürdiges Leben mit Krankheit und Hunger und gehen häufig qualvoll zu Tode.

Um diesem Elend ein Ende zu bereiten, führen viele Gemeinden mittlerweile die Kastrationspflicht für Katzen ein. Wer also seinen Katzen ein freies und natürliches Leben ermöglichen möchte, aber trotzdem seiner Verantwortung gerecht werden will, kommt zumindest um eine Sterilisation nicht herum.

Die Katzen fühlen sich weiterhin intakt, können sich aber nicht mit wildlebenden Katzen vermehren.

Ich finde es sehr wichtig, dass man seine Katzen sterilisieren oder kastrieren lässt, um großes Leid zu verhindern. Gerade bei unkastrierten Freigängern trägt man die Verantwortung für Streunerkatzen und die sinnlose Vermehrung von Katzen mit.

Sterilisation oder Kastration
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5 Kommentare zu „Sterilisation oder Kastration

  • Dezember 19, 2018 um 10:01 am Uhr
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    Tolle Seite was die Aufklärung bzgl. des Themas Kastration anbelangt. Sowohl mein Hund als auch meine Katze müssen kastriert werden. Es beruhigt mich zu wissen, dass dabei die Narkose angewandt wird.

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    • Dezember 20, 2018 um 12:36 am Uhr
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      Danke für die Blumen 😉 Ich freue mich immer, wenn ich ein klein wenig zur Information beitragen kann. Ohne Narkose wäre tierschutzrechtlich nicht vereinbar und ganz schlimm.

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  • März 4, 2017 um 11:36 am Uhr
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    Also eine rollige Katze möchte ich auf Dauer auch nicht haben und ich habe die gleiche Meinung zum Nachwuchs, weil es genug Elend gibt bei den Tieren. Allerdings kämpfen sehr charakterstarke Rabaukenkater auch trotz Kastration. Ich kenne sehr viele davon. Und mit Kampfkatern lernt man zu leben – mit einem teile ich SEIN Haus 😉 seit vielen Jahren.

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    • März 7, 2017 um 12:04 pm Uhr
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      Das stimmt, ich möchte auch keine rollige Katze haben, das arme Tier leidet doch auch darunter.

      Mein Carlito ist auch ein Rabauke, er stellt viel Unfug an, ich hoffe, dass es jetzt nach der Kastra immer ein bißchen besser wird.
      Nicht selten sitz ich hier und heule, wenn er zuviel angestellt hat.

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  • März 4, 2017 um 4:56 am Uhr
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    Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig das Rolligsein mit allen Begleitumständen in Kauf nimmt….bzw. freiwillig einen Kampfkater bei sich haben will.
    Ich finds schon schlimm genug, wenn Leute unbedingt wollen, dass sowohl Kater als auch Katze wenigstens EINmal Nachwuchs zeugen, mir wird schlecht bei all dem Katzenelend, das es gibt…und dann noch aus Egoismus weitere Kätzchen in die Welt setzen.

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