Sie ist wieder da – die Zeckenzeit. Es gibt viele chemische Mittel gegen die Ektoparasiten, aber man kann Zecken auch natürlich bekämpfen und auch vorbeugen!

Die Blutsauger lieben Temperaturen um die 20 Grad mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Ist es wärmer, so wie im Hochsommer, suchen sie sich schattige und feuchte Plätze zum Überleben und lauern dann bei optimaleren Bedingungen Ihrem potentiellen Wirt auf.

Zecken fallen nicht von Bäumen, wie es manchmal behauptet wird, sondern sie leben im Unterholz, in Gräsern und Sträuchern und sie werden von vorbeikommenden Tieren oder Menschen abgestreift. Auf ihrem Wirt angekommen, krabbeln sie dann dorthin, wo die Haut dünn und schön weich und warm ist. Bei unseren Katzen stechen und saugen sie gern am Bauch, in den Achselhöhlen, am Hals oder auch mal auf der Nase. Dabei kann die Zecke Bakterien oder Viren übertragen und gefährliche Krankheiten sind die Folge daraus.

Menschen wird geraten, zum Schutz vor den Blutsaugern körperbedeckende Kleidung mit engen Bündchen oder über die Hose gezogene Socken zu tragen. Aber eine Katze vor dem Freigang mit „Ganzkörperkondom mit Bündchen“ zu bekleiden ist unmöglich. Deswegen sollten die Fellnasen in der Zeit von März bis September mindestens einmal täglich nach Zecken abgesucht werden, denn Zecken müssen schnellstmöglich entfernt werden. Wer sich das nicht selber zutraut, sollte das vom Tierarzt machen lassen.

Entfernung von Zecken

Hausmittel wie Nagellackentferner oder Öl dürfen auf keinen Fall verwendet werden. Die Zecken werden damit nicht betäubt, sondern erstickt und geben dann im Todeskampf ihren Mageninhalt und somit auch gefährliche Viren und Bakterien (z.B. Borrelien) ab, was zu schlimmen Entzündungen führen kann.

Zeckenkarte, Zeckenzange, Zeckenpinzette

Jeder muss für sich herausfinden, mit was er Zecken am besten entfernen kann. Im Handel gibt es Zeckenzangen, Zeckenkarten oder auch die ganz einfache Pinzette zu kaufen. Das Zeckenwerkzeug wird möglichst nah an den Mundwerkzeugen der Zecke angesetzt und dann behutsam und kontrolliert nach oben weggezogen. Bitte nicht durch ruckartige Bewegungen und die Zecke auch nicht herausdrehen.

Wichtig ist, dass man die ganze Zecke entfernt. Bleibt der Kopf der Zecke in der Haut stecken, kann das zu schlimmen Entzündungen führen.

Manchmal handelt es sich allerdings auch nur um Teile des Mundwerkzeugs, die zurückbleiben. Das stellt in der Regel kein Risiko dar.

Dieses Set kann ich empfehlen, es beinhaltet Zeckenhaken, Zeckenzange und Zeckenpinzette und kann so für jede Zeckengrösse genutzt werden für einen kleinen Preis Zeckenset* (Werbung/Affiliate-Link s.u.)

Chemische Anti-Zeckenmittel

Die üblichen Abwehrmittel gegen Zecken sind Halsbänder, Spot-on´s und Sprays. Sie wirken in der Regel recht gut, denn sie enthalten Nervengifte / Insektizide, die die Zecken töten. Nervengift kennt aber nicht den Unterschied zwischen Zecke und Katze, sondern wirkt bei beiden Spezies gleichermaßen. Deswegen kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen und Überempfindlichkeitsreaktionen kommen wie Übelkeit, Erbrechen, Schuppen, Hautentzündungen, Juckreiz, Fellausfall bis hin zu neurotoxischen Symptomen.

Gefahren für Katzen durch Zeckenmittel

Leider wissen die wenigsten Katzenhalter, dass viele Spot-on-Präparate nur für Hunde zugelassen sind und auch durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (www.bvl.bund.de) vor der Verwechslungsgefahr und Anwendung bei Katzen gewarnt wird.

Floh- und Zeckenmittel für Hunde, die man in den Nacken oder auf die Schulter träufelt, enthalten Permethrin in einer hohen Konzentration. Für Hunde ist Permethrin verträglich, jedoch fehlt Katzen ein entsprechendes Enzym, dass diesen Wirkstoff abbauen kann. Und so kann der Einsatz dieser Spot-on-Präparate für Katzen lebensgefährlich bis tödlich enden. Deswegen ist es sehr wichtig (gerade bei freiverkäuflichen Spot-on-Präparaten) darauf zu achten, für welche Tierart die Mittel zugelassen sind.

Auch Zeckenhalsbänder können Freigängern zum Verhängnis werden. Katzen springen, rennen, fallen auch einmal vom Baum, streifen durchs Gestrüpp und können mit diesen Halsbändern an Ästen und Sträuchern hängenbleiben oder aber die Halsbänder „vertüteln“ sich um ihre Schulter oder den Kopf. Das kann zu schmerzhaften Verletzungen führen und lebensgefährlich werden.

Natürliche Zeckenabwehr durch Bierhefe

Die Natur hält für alles auch eine biologische natürliche Variante bereit. Gegen Zecken hat sich unter anderem Bierhefe sehr gut bewährt. Man kann die Bierhefe entweder als Tabletten für Katzen in der Apotheke (Formel Z – unbezahlte Werbung, weil für gut befunden!), als Bierhefepulver für Katzen von verschiedenen Anbietern oder aber als ganz normale Bierhefetabletten ohne Zusatzstoffe in jedem Drogeriemarkt kaufen.

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Hiervon gibt man täglich nach Dosierungsanleitung bzw. eine Tablette über 4 Wochen, entweder direkt als Leckerchen oder zu Pulver zerrieben über das Futter. Nach diesen vier Wochen reicht es in der Regel, nur noch 2-3 mal die Woche 1 Tablette zu verabreichen. Wenn nicht, kann man die tägliche Darreichungsform auch beibehalten.

Auch die äußerliche Anwendung ist möglich, sollte die Katze die Bierhefe nicht fressen wollen oder einen sehr starken Befall mit Ektoparasiten haben. Es wird einfach eine Tablette zerrieben und ins Fell und auf die Haut gerieben.

Für nierenkranke Katzen ist die Bierhefe nur zum Teil geeignet, weil sie Phosphor enthält. Hier ist Risiko/Nutzen mit einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker abzuwägen.

Wie wirkt Bierhefe?

Bierhefe ist in keiner Weise schädlich, sondern hat auch noch den wunderbaren Nebeneffekt, dass sie gut für das Fell, die Krallen und die Haut ist. Kein anderes Lebensmittel ist so reich an B-Vitaminen wie die Bierhefe. Sie lässt ein gesundes Hautmillieu entstehen, welches für Zecken und andere Ektoparasiten sehr unattraktiv ist. Sie wandern dann schnell wieder ab, weil sie kein Bedürfnis mehr nach dem Blut der Katze verspüren. Der Bierhefegeruch stört Katzen überhaupt nicht. Im Gegenteil, Katzen mögen ihn sogar sehr gern und die meisten Katzen freuen sich auf ihr tägliches Bierhefeleckerchen.

Natürlich gibt es aber auch sehr hartnäckigen Parasitenbefall, wo manchmal die chemische Keule notwendig ist oder mit Homöopathie (Globuli und Tinkturen) konstitutionell an das Geschehen herangegangen werden muss. Ein gesunder Organismus wird in der Regel gar nicht oder nur mäßig von Parasiten befallen. Die Mittelauswahl hängt von der Art der Parasiten und der Konstitution der Katze ab. Deswegen sollte man immer einen Tierarzt/Tierheilpraktiker zu Rate ziehen, um das richtige Mittel und die richtige Dosierung zu finden.

Über Rückmeldungen wie Ihr gegen Zecken und Ektoparasiten angeht, freue ich mich wie immer sehr. Ich wünsche allen eine zeckenfreie schöne Zeit.

*Die mit * markierten Affiliate-Links setze ich ausschließlich, wenn es empfehlenswerte Produkte  zu einem Beitrag gibt und meine Leser einen Nutzen davon haben. Für den Kauf  erhalte ich eine kleine Provision, die ich für Katzenflüstern und für Tierschutzprojekte einsetze.

Zecken natürlich bekämpfen
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3 Kommentare zu „Zecken natürlich bekämpfen

  • Mai 1, 2024 um 12:04 pm Uhr
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    Lasst ihr eure Tiere ins Bett oder ist euch da die Gefahr mit den Zecken zu groß? Bin hier immer etwas unentschlossen und würde mich über andere Meinungen freuen 🙂

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  • Mai 5, 2022 um 1:15 pm Uhr
    Permalink

    Für unsere Hündin mische ich immer Bierhefepulver mit Kokosöl und sie bekommt es als Leckerli. Jetzt in der Hochzeit geb ich ihr 3x ein kleines im Herbst und Winter reicht 1x. Zum Glück mag sie es und die Zecken bleiben weg. Es verirrt sich immer mal eine – aber das bis jetzt für dieses Jahr 2x gewesen, da hatte ich aber auch noch nicht die Dosis erhöht.
    Bei Katzen ist es schwieriger – unsere mögen keine Bierhefe. Der Kater mag kein Kokosöl, sie schon. Aber unsere sind Hauskatzen. Da ist es nicht so tragisch.

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  • Pingback:Natürliche Floh- und Zeckenabwehr - Katzenblog Katzenflüstern

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